Energieausweis

Warum ist der Energieausweis beim Immobilienverkauf so wichtig?

Häuser mit schlechter Energiebilanz bleiben derzeit länger im Verkaufsregal stehen. Daran wird sich vermutlich auch so schnell nichts ändern, denn die fehlende Dämmung oder die veraltete, fossile Heizung verursachen hohe Energiekosten und der Neu-Eigentümer muss die gesetzlich vorgeschriebenen energetischen Sanierungsmaßnahmen auf eigene Kosten durchführen lassen. Der Energieausweis wird daher zu einem besonders wichtigen Verkaufsdokument.

Der energetische Steckbrief der Immobilie ist seit 2007 bei Verkauf und Vermietung Pflicht, seit 2014 muss die Energieeffizienz des Hauses bereits in der Immobilienanzeige angegeben werden. Verstöße gegen diese Auflagen können mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro geahndet werdet. Beachten Sie bitte auch: Der Energieausweis verliert nach zehn Jahren seine Gültigkeit. Prüfen Sie daher unbedingt, ob das Dokument noch gültig ist.

Bedarfs- oder Verbrauchsausweis – das sind die Unterschiede

In aller Regel können Sie als Eigentümer frei wählen, ob Sie beim Verkauf einen verbrauchs- oder bedarfsorientierten Ausweis vorlegen. Ausnahmen gibt es nur für Gebäude, die vor 1977 gebaut wurden und in denen es bis zu vier Wohneinheiten gibt – in diesen Fällen ist der (aufwändigere) Bedarfsausweis vorgeschrieben.

Der Verbrauchsausweis gibt an, wie viel Energie die Bewohner der Immobilie jährlich verbraucht haben. Als Basis dienen die Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre. Es liegt auf der Hand, dass diese Zahlen nur bedingt aussagefähig sind, da sie keinen Aufschluss darüber geben, ob die Bewohner besonders sparsam waren oder es im Winter lieber mollig warm mochten. Ob sie als Berufstätige nur abends zu Hause waren und geheizt haben oder ob sie sich ganztägig in ihrem Zuhause aufgehalten haben. Oder ob die Immobilie sogar zeitweilig ganz leer stand.

Der Bedarfsausweis basiert hingegen nicht auf den tatsächlichen Verbrauchsdaten, sondern ermittelt aufgrund einer technischen Analyse den anzunehmenden Bedarf des Hauses. In die Berechnung fließen die unterschiedlichsten Kennzahlen ein: Baujahr und Gebäudetyp, die technischen Daten der Heizung, die Art der Warmwasserbereitung, die Belüftung und weiteres.

Das Ampelsystem der Energieeffizienzklassen

So kompliziert die Erhebung der Daten für den Energieausweis sein kann, so einfach ist es, ihn zu lesen. Im Prinzip funktioniert die Anzeige im Ausweis wie eine Ampel. Zeigt der Pfeil in den grünen Bereich, ist der zu erwartende Energieverbrauch eher gering. Steht die Anzeige auf Gelb, gibt es Verbesserungspotential. Im roten Bereich müssen sich Käufer auf hohe Energiekosten oder eine grundlegende Sanierung einstellen.

Maßnahmen zu Verbesserung der Energiebilanz

Der Energieausweis gibt zudem Auskunft darüber, welche Maßnahmen durchgeführt werden können, um die Energieeffizienz einer Immobilie zu verbessern. Diese Empfehlungen sind für Eigentümer ebenso wie für Kaufinteressenten hilfreich. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, eine energetische Sanierung noch vor dem Verkauf in Angriff zu nehmen. Vor allem, weil es derzeit großzügige staatliche Förderungen für einzelne energetische Verbesserungen (zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA) und für den Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung (zuständig ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) gibt.

Niemals ohne vorherige Energieberatung

Die Modernisierungsempfehlungen im Energieausweis ersetzen gleichwohl niemals eine professionelle Energieberatung. Nehmen Sie diese unbedingt in Anspruch, bevor Sie auf eigene Faust einfach loslegen. Ein unabhängiger Energieexperte kann Ihnen genau sagen, welche Sanierungen, in welche Reihenfolge sich lohnen – und was diese kosten.

Haben Sie Fragen zum Energieausweis? Oder suchen Sie jemanden, der der sich um eine professionelle Erstellung kümmert? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Diese Informationen wurden zusammengestellt von Krebs Immobilien e. K., Ihr Immobilienmakler und Immobilienexperte für Heidelberg und die nahe Umgebung. Besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Dann kontaktieren Sie uns jetzt telefonisch oder per E-Mail. 

Foto: © AntonMatyukha/Depositphotos.com

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