Baukredit
Ein Baukredit funktioniert prinzipiell wie ein Ratenkredit, unterscheidet sich jedoch in wesentlichen Ausprägungen von diesem:
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Der Baukredit ist zweckgebunden
Der wichtigste Unterschied ergibt sich bereits aus dem Namen: Ein Baukredit wird von Banken, Bausparkassen und Versicherungen ausschließlich für Ausgaben rund um eine Immobilie vergeben, also für den Kauf, den Bau, die Anschlussfinanzierung oder Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Diese Ausgaben müssen zusätzlich den Wert der Immobilie erhalten oder steigern, für die Anschaffung neuer Möbel beispielsweise darf ein Baukredit nicht verwendet werden.
Die Kreditsumme ist höher, die Laufzeit länger
Während normale Ratenkredite zumeist in wenigen Jahren getilgt werden, läuft ein Baukredit zumeist über Jahrzehnte. Das liegt unter anderem daran, dass die Kreditsumme deutlich höher ist.
Baukredite sind zinsgünstige und besicherte Kredite
Die Zinssätze für Baukredite liegen meist deutlich unter denen von Konsumentenkrediten – weil das Risiko der Banken geringer ist: Einen Baukredit sichert das Kreditinstitut mit der Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch ab. Sollte der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht (mehr) nachkommen, kann sich die Bank den geschuldeten Betrag letztlich über eine Zwangsversteigerung der Immobilie zurückholen.
Die Gemeinsamkeit von Bau- und Ratenkredit liegt darin begründet, dass es sich in beiden Fällen für gewöhnlich um ein Annuitätendarlehen handelt. Die Monatsraten haben eine gleichbleibende Höhe, wobei der Zinsanteil im Laufe der Zeit kontinuierlich kleiner und der Tilgungsanteil entsprechend größer wird.
Wie viel Eigenkapital ist für einen Baukredit nötig?
Als Faustformel für eine solide Finanzierung wird ein Eigenkapitaleinsatz von 20 bis 30 Prozent unterstellt. Je höher dieser Anteil ist, umso besser sind die Konditionen, die die Kreditinstitute gewähren. Für gewöhnlich werden mit einem Baukredit 60 bis 80 Prozent der Gesamtsumme aus Kauf- oder Baupreis plus Nebenkosten abgesichert. In Einzelfällen kann auch eine 100-Prozent-Finanzierung vereinbart werden.
Kann ein Baukredit vorzeitig abgelöst werden?
Baukredite haben üblicherweise Laufzeiten zwischen 20 und 30 Jahren. Während der Zinsbindungsfrist kann ein Baukredit nicht ohne weiteres abgelöst oder umgeschuldet werden. Ohne weiteres meint: Ohne dass die Bank berechtigt wäre, die entgangenen Zinsen durch eine Vorfälligkeitsentschädigung in Rechnung zu stellen.
Aber: Sobald die Baufinanzierung mindestens zehn Jahre alt ist, kann das Darlehen unabhängig davon, wie lange die Sollzinsbindung noch laufen würde, gekündigt, abgelöst oder umgeschuldet werden. Einzuhalten ist lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist von sechs Monaten.