Tilgung
Im Kreditkontext bezeichnet die Tilgung die regelmäßige Rückzahlung eines Darlehensbetrags in Form von Teilbeträgen. Die Tilgung dient also dazu, die Restschuld zu verringern, während die Zinszahlung eine Gebühr für die Bereitstellung des Darlehens ist. In der Praxis haben sich Standardformen für die Tilgung von Darlehen durchgesetzt – auch um eine bessere Vergleichbarkeit der Kreditbedingungen zu ermöglichen.
Tilgung bei Tilgungsdarlehen
Ein Tilgungsdarlehen ist durch eine gleichbleibende Tilgung gekennzeichnet. Das bedeutet, dass bei jeder Rückzahlung der identische Betrag des Darlehens zurückgezahlt wird. Zusätzlich müssen Zinsen gezahlt werden. Da aber mit jeder Tilgung die Restschuld sinkt, fallen automatisch weniger Zinsen an. Die regelmäßige Zahlung wird somit mit jedem Fälligkeitstermin ein wenig kleiner.
Tilgung bei Annuitätendarlehen
Bei einem Annuitätendarlehen zahlt der Kreditnehmer kontinuierlich eine identische Rate zurück. Diese setzt sich aus einem Tilgungsanteil und einem Zinsanteil zusammen. Die Zinsen werden stets auf die Restschuld berechnet. Mit abnehmendem Darlehensbetrag sinkt daher der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil steigt. Die fällige Rückzahlung des Darlehens wird als Annuität bezeichnet.
Tilgung bei endfälligen Darlehen
Bei endfälligen Darlehen wird der gesamte Darlehensbetrag erst am Ende der Laufzeit fällig. Die Verbindlichkeit wird also in einer Summe getilgt, während der vereinbarten Laufzeit sind nur Zinszahlungen zu entrichten.
Der Tilgungssatz beeinflusst die Darlehenskosten
Insbesondere bei der Baufinanzierung mit hohen Darlehenssummen und langen Laufzeiten ist die richtige Tilgungsrate eine wichtige Stellschraube für die Kosten des Kredites. Je höher die Tilgungsrate des Darlehens, desto kürzer wird die Laufzeit und desto schneller sinkt die Restschuld. Da die Zinsen auf die noch offene Darlehnssumme anfallen, die bei einer höheren Tilgungsrate schneller sinkt, entstehen insgesamt weniger Zinskosten. Das Darlehen wird bei gleicher Höhe günstiger.