Immobilienmakler Krebs aus Heidelberg informiert über: Das Fertighaus

Das Fertighaus – tatsächlich eine günstige Alternative?

Viele Anbieter von Fertighäusern werben nicht nur mit kurzen Bauzeiten, sondern auch mit günstigen Preisen. Dabei wird jedoch nicht selten verschwiegen, dass der reine Fertighaus-Preis nicht der endgültige Preis für das neue Zuhause ist. Im Schnitt müssen Bauherren zusätzlich mit Baunebenkosten in Höhe von 15 bis 20 Prozent der Hauskosten kalkulieren – und die Grundstückskosten kommen ohnehin noch dazu. Trotzdem war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatitis) in 2022 fast jedes vierte neu errichtete Einfamilienhaus in Deutschland ein Fertighaus. Worauf sollten Sie achten?

Grundsätzlich gilt: Die Pro- und Contra-Bilanz eines Fertighauses präsentiert sich relativ ausgeglichen. Auf der Positivseite sind zweifelsohne die kurze Bauzeit, die wetterunabhängige Fertigung und die gute Ökobilanz von Fertighäusern zu verbuchen. Dem stehen die Negativaspekte der eingeschränkten, individuellen Möglichkeiten, des geringen Wiederverkaufswerts und der kürzeren Lebensdauer gegenüber.

Welche Faktoren beeinflussen den Fertighaus-Preis?

Zunächst lassen sich die Angebote generell in vier Preissegmente einteilen, denen jeweils bereits ein unterschiedlicher Quadratmeterpreis zugrunde liegt. Das meint:

- untere Preisklasse: 2.100 - 2.300 Euro,

- mittlere Preisklasse: 2.300 - 2.600 Euro,

- obere Preisklasse: 2.600 - 2.900 Euro,

- Luxusausstattung: mehr als 2.900 Euro.

Daneben spielen die folgenden Kriterien bei der Preisbildung eine wichtige Rolle:

• Haustyp und Hausform

Bungalow, Stadtvilla oder Schwedenhaus, Landhaus, Doppelhaus oder Mehrgenerationenhaus – jeder angebotene Haustyp hat einen anderen Basispreis. Ein L-förmiges Haus ist aufwendiger in der Herstellung als ein schlichtes Rechteckhaus – und kostet entsprechend mehr. Gleiches gilt für ein mehrstöckiges Gebäude im Unterschied zum einfachen Bungalow.

• Keller oder Bodenplatte

Für einen Nutzkeller müssen Bauherren mit 500 - 1.000 Euro je Quadratmeter kalkulieren. Bei einem Wohnkeller sind es 750 - 1.500 Euro. Fällt die Entscheidung zugunsten einer Bodenplatte, so beläuft sich die Rechnung auf 150 - 250 Euro je Quadratmeter.

• Dachform

Grundsätzlich können Käufer zwischen unterschiedlichen Dachformen wählen. Das Flachdach ist die günstigste Variante, verursacht allerdings höhere Instandhaltungskosten. Grundsätzlich gilt daher das Satteldach als die Variante mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis.

• Ausstattung

Damit sind neben den Bodenbelägen auch die Lösungen für die Wände sowie die sanitären Ausstattungen gemeint. Auch die Garage zählt dazu. Soll das Haus mit einem SmartHome-System erbaut werden, so erhöht dieses den Endpreis deutlich.

• Grundstückspreis

Gut gelegene Grundstücke sind nicht nur schwer zu finden, sondern haben auch ihren Preis. Der Durchschnittswert für Deutschland (210 Euro je Quadratmeter) hat so gut wie keine Aussagekraft – weil die regionalen Unterschiede immens sind. In ländlichen Regionen im Osten gibt es Grundstücke für 50 Euro, in der Nähe der Metropolen im Westen werden ab 2.800 Euro aufwärts aufgerufen. In jedem Fall fallen zusätzlich Grunderwerbsteuer (3.5 - 6,5 Prozent des Kaufpreises je nach Bundesland) sowie Notar- und Grundbuchkosten an (rund 2 Prozent des Kaufpreises).

• Baunebenkosten

Für die Baunebenkosten muss ein Budget von 15 bis 20 Prozent der Hauskosten bereitgehalten werden. Sie ergeben sich aus Kosten für die Erschließung, für Vermessung und Baugenehmigung, für den Bodenaushub und den Baustrom, für Versicherungen, Baubegleitung und Außenanlagen.

Den Bau eines Fertighauses sorgfältig durchdenken

Die kurze und gut planbare Bauzeit darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Baukosten für ein Fertighaus nicht unbedingt ein Schnäppchen sind. Allerdings lassen Sie sich im Vorfeld recht präzise berechnen. Lassen Sie Ihren Bauvertrag in jedem Fall von einem fachkundigen Anwalt gegenchecken, um vor späteren, bösen Überraschungen gefeit zu sein. Und überlegen Sie sorgfältig, ob Sie langfristig mit dem hohen Standardisierungs-Niveau gut leben können – oder ob nicht doch der Kauf einer Bestandsimmobilie besser zu Ihren Vorstellungen passt.

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Foto: © brizmaker/Depositphotos.com

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