GEG-Novelle: Unsanierte Immobilien sinken im Preis

GEG-Novelle: Unsanierte Immobilien sinken im Preis

Die offiziellen Informationen zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) waren ein kommunikationspolitisches Desaster erster Güte. Verkürzte und bisweilen falsche Darstellungen in den Medien haben Immobilieneigentümer mehr verunsichert als, dass sie von der Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen und Energie auch im Gebäudesektor zu überzeugen wussten. Jetzt ist die GEG-Novelle in leicht modifizierter Form „durch“ – und der Markt reagiert prompt: Die Preise für energetisch unsanierte Immobilien fallen spürbar.

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Eigenheimbesitzer, die nach dem Aufruhr um eine vermeintliche, „sofortige“ Heizungstauschpflicht, derzeit erst einmal durchatmen, sollten die genannte Binsenweisheit im Kopf behalten. Richtig ist, dass die Vorgabe, mit 65 Prozent erneuerbarer Energie heizen zu müssen, für Bestandsimmobilien nun erst greift, wenn die jeweilige Gemeinde eine kommunale Wärmeplanung vorgelegt hat. Das wird in größeren Kommunen Mitte 2026 und in kleineren ab 2028 der Fall sein.

Immobilien mit schlechter Energiebilanz verlieren an Wert

Grundsätzlich sind es zwei Gründe, warum Bestandsimmobilien mit schlechtem Energieausweis aktuell überproportional an Wert verlieren. Zum einen, wissen Käufer, dass sie die bislang versäumte Sanierung innerhalb einer Frist von zwei Jahren selbst nachholen müssen. Sie wissen außerdem um gestiegene Handwerkerkosten, um Lieferkettenproblematiken und um hohe Materialkosten – und bringen diese Kosten bei den Kaufpreisverhandlungen wie selbstverständlich in Abzug. Lassen Verkäufer sich auf diese Rechnung nicht ein, verlieren Sie in vielen Fällen die Interessenten.

Der zweite Grund liegt darin, dass sich ein nicht unwesentlicher Teil der ohnehin leicht gedämpften Nachfrage auf eben bereits sanierte Immobilien konzentriert. Interessenten, die mit volatilen Bauzinsen rechnen müssen, wollen sich nicht zusätzlich direkt nach dem Kauf mit den Unwägbarkeiten einer energetischen Sanierung „herumschlagen“ müssen. Sie suchen eine „fertige“ Immobilie. In der Folge sinkt die Nachfrage nach unsanierten Immobilien – und damit deren Preis.

Energetische Sanierung am besten jetzt angehen

Nicht nur die Landesbausparkassen und verschiedene Finanzberatungsportale empfehlen Eigentümern jetzt in aller Ruhe über eine energetische Sanierung nachzudenken. Derzeit gibt es zum einen noch BAFA-Zuschüsse, zinsvergünstigte KfW-Kredite oder den durchaus attraktiven 20-prozentigen Steuerbonus. Zum anderen sieht es an der Handwerkerfront nicht ganz so düster aus, wie noch vor einem Jahr. Weil viele öffentliche Projekte auf Eis liegen und – bitter zwar – einige Projekt- und Immobilienentwickler Insolvenz anmelden mussten, klaffen in den Auftragsbüchern vieler Handwerkerbetriebe durchaus nennenswerte Lücken.

Erste Anlaufstelle ist der Energieberater

Bevor Sie jedoch einfach irgendwo anfangen, sollten Sie unbedingt eine ausführliche Energieberatung in Anspruch nehmen. Qualifizierte Energieberater begutachten Ihre Immobilie vom Keller bis zum Dach und erstellen einen Stufenplan, mit welchen Maßnahmen in welcher Reihenfolge die größten Energieeinsparpotentiale erzielt werden können. Schließlich macht es wenig Sinn eine teure, neue und effiziente Heizungsanlage einbauen zu lassen, wenn die Wärme anschließend durch ungedämmte Wände und zugige Fenster wieder entweicht. Einen ausgewiesenen Energieberater finden Sie entweder über Ihre zuständige Verbraucherzentrale oder über die Energie-Effizienz-Expertenliste der KfW.

Sie überlegen, Ihre Immobilie energetisch sanieren zu lassen und benötigen eine fachmännische Einschätzung? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Diese Informationen wurden zusammengestellt von Krebs Immobilien e. K., Ihr Immobilienmakler und Immobilienexperte für Heidelberg und die nahe Umgebung. Besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Dann kontaktieren Sie uns jetzt telefonisch oder per E-Mail.   

Foto: © wordliner.com

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