Städte und Kommunen erhöhen die Grundsteuer

Städte und Kommunen erhöhen die Grundsteuer

Viele Städte und Gemeinden erhöhen derzeit ihre Hebesätze für die Grundsteuer. Eine Folge der großen Reform ist das noch nicht – eher das Gegenteil ist der Fall. Die Kommunen langen im Vorhinein kräftig zu, bevor die Neuregelung 2025 da ist. War doch die Reform stets mit dem Versprechen verknüpft, dass kein Immobilienbesitzer mehr Grundsteuer bezahlen müsse als zuvor.

Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) setzt jede siebte Gemeinde in Deutschland die Grundsteuer hoch. Die Anhebung betrifft Eigentümer, Mieter und Gewerbetreibende gleichermaßen, denn Vermieter werden die gestiegenen Kosten über die Nebenkostenabrechnung an ihre Mieter weitergegeben.

Wie berechnen sich Zahlen im Grundsteuerbescheid?

Grundsteuer wird auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden erhoben und muss jährlich gezahlt werden. Nach dem Einlenken des Bundesverfassungsgerichts, das 2018 die bisherige, veraltete Datenbasis kritisiert und eine Änderung eingefordert hatte, wurde unter vielen Geburtsschwierigkeiten die große Grundsteuerreform auf den Weg gebracht, deren Regelungen bundeseinheitlich ab 2025 greifen. Aber: Die entscheidenden Hebesätze zur Bestimmung des finalen Zahlbetrags unterliegen weiterhin der kommunalen Hoheit. Das bedeutet im Extremfall, dass Häuser mit identischer Bewertung in der einen Kommune mit 100 Euro Grundsteuer zur Kasse geben werden, in der anderen mit 1.000 Euro.

Gewaltige Unterschiede bei den kommunalen Hebesätzen

Große Unterschiede bei den kommunalen Hebesätzen hat es auch vor der Grundsteuerreform schon gegeben. Mit der Welle der derzeitigen Erhöhungen verschärfen sich diese Differenzen jedoch noch einmal. Besonders viele Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, nämlich 26 Prozent, haben in 2022 bei den Hebesätzen noch einmal kräftig zugelangt. Während der bundesweite Durchschnitt bei 391 liegt, erreicht er in NRW aktuell 565. Baden-Württemberg liegt bei 368, Bayern bei 352, Rheinland-Pfalz bei 394 und Hessen bei 495. Wobei das hessische Lorch mit 1.500 als bundesweiter Spitzenreiter gilt.

Warum erhöhen die Kommunen die Grundsteuer?

Die Grundsteuer ist für die Kommunen eine der wichtigsten Einkommensquellen, weil sie ohne Abzüge und unmittelbar in den eigenen Kassen landet. In diesen klaffen durch die hohe Inflation und die gestiegenen Energiekosten exakt die gleichen Lücken wie in den Portemonnaies der Durchschnittsverbraucher. Eine Erhöhung der Grundsteuer bietet nach Ansicht von Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft für die Kommunen zudem einen zusätzlichen Vorteil: „Mieter und Eigentümer sind per se wenig mobil und werden aufgrund einer Grundsteueranhebung nicht unbedingt ihren Standort verlagern. Und insofern lässt sich hier relativ einfach eine Steuererhöhung durchsetzen.“

Reaktionen auf die Hebesatzanhebung bei der Grundsteuer

Der Präsident des Eigentümerverbandes Haus und Grund, Kai Warnecke, kritisiert die Kommunen scharf, weil sie „kräftig bei den Bürgern abkassieren“ und fürchtet überdies, dass viele nach der Reform der Grundsteuer noch einmal mehr zahlen müssen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund verweist hingegen auf die miserable Finanzlage seiner Mitglieder und warnt vor Alarmismus. Insgesamt läge der Zuwachs bei den Hebesätzen nur bei 2,4 Prozent, was angesichts der Inflationsrate von 7,9 Prozent noch moderat sei.

Benötigen Sie Unterstützung beim Verkauf einer Immobilie oder sind Sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Diese Informationen wurden zusammengestellt von Krebs Immobilien e. K., Ihr Immobilienmakler und Immobilienexperte für Heidelberg und die nahe Umgebung. Besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Dann kontaktieren Sie uns jetzt telefonisch oder per E-Mail.   

Foto: © dstaerk/despositphotos.com

Weitere Nachrichten

Erfolgsstory Immobilienkauf

Ein neues, traumhaftes Zuhause - Warum der Kauf einer älteren Immobilie sinnvoll sein kann

Ältere Häuser mit schlechter Energiebilanz haben in der jüngeren Vergangenheit merklich Federn beim Verkaufspreis lassen müssen. Nun kommt eine Studie des Immobilienportals Immowelt zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2024 bei einzelnen Gebäudeklassen noch einmal Preisschwankungen von bis zu 25 Prozent möglich sind. Die Talfahrt bietet potenziellen Käufern gleichwohl die Chance auf einen günstigen Erwerb – bei dem hinreichend finanzielle Mittel für die erforderliche Sanierung übrigbleiben.

Mehr lesen

Zinsen stabil, Kaufkraft steigt

Leitzinssenkung der EZB: Positives Signal für Immobilienkredite

Gute Nachrichten für Immobilienkredite: Wie von Experten erwartet, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für den Euroraum im Juni gesenkt – erstmals seit 2019: Und zwar um 0,25 Prozentpunkte auf nun 4,25 Prozent. Immobiliendarlehen werden dadurch günstiger, während gleichzeitig die Immobilienpreise (noch) auf einem vergleichsweise moderaten Niveau liegen.

Mehr lesen

Barrierefreier Umbau Wertsteigerung

Ein barrierefreier Umbau steigert auch den Immobilienwert

Unsere Gesellschaft wird immer älter – konsequent nur, dass barrierefreier Wohnraum an Bedeutung gewinnt. Immer mehr junge Kaufinteressenten beschäftigen sich mit den Möglichkeiten eines barrierefreien Umbaus der ins Auge gefassten Immobilie, um so sicherzustellen, dass sie auch in hohem Alter in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. In einem Nebeneffekt erhöhen die Investitionen in Barrierefreiheit auch den Wert der Immobilie nachhaltig.

Mehr lesen

Cookie Informationen

Um fortfahren zu können, müssen Sie eine Cookie-Auswahl treffen.
Standard aktiviert Tracking- und Analytische-Cookies die uns helfen die Website für Sie zu verbessern.

Unter Einstellungen können Sie gezielt Optionen ein und ausschalten.

Einstellungen

  • Unsere Seite verwendet Cookies um Session Informationen zu hinterlegen. Diese sind nicht personenbezogen und werden nicht von fremden Servern ausgelesen.

  • Um weitere Informationen zu erhalten, müssen Sie Analytics und Dienste Dritter zustimmen.
    Diese Cookies sammeln Informationen, die uns dabei helfen zu analysieren, wie unsere Webseite verwendet wird und wie effektiv unsere Marketingkampagnen sind. Dabei werden Daten zum Beispiel mit Hilfe von Google und Facebook ausgewertet. Mithilfe der Analysen aus diesem Cookie können wir Anwendungen für Sie anpassen, um unserer Webseite zu verbessern.

  • Wir verwenden YouTube Videos auf unserer Seite, dabei werden Cookies relevant für YouTube gesetzt